Lofer 2011 – Der Generationswechsel hat stattgefunden
Auch in diesem Jahr fand im Sommer in Lofer St. Martin die Jugendwildwasserwoche statt. Nur eines war anders: Nicht, wie seit Jahren gewohnt, war Sigmar Konzak auf dem Platz, wenn die Teilnehmer anreisten, sondern das neue Orga- und Lehrwarteteam. Anfangs war alles recht ungewohnt, weil irgendetwas fehlte, schnell hatte man sich aber an die neue Situation gewöhnt und alles ging seinen Gang. Versorgungszelte und Feldküche wurden aufgebaut, das Toilettenhäuschen wurde zur Infotafel umfunktioniert, somit konnte auch niemand sagen, er hätte nichts gewusst – zur Toilette muss schließlich jeder irgendwann…
Jörg Krauel hatte in Rosenheim bei der Firma Prijon die Testboote abgeholt, und so hatten wir mit unserer Mobilen Einheit, die gerade erst in diesem Jahr mit Lettmann Booten bestückt worden ist, einen beträchtlichen Bootspark zur Verfügung. Dadurch konnte jeder Teilnehmer auch mal ein anderes Boot testen, hierfür herzlichsten Dank.
Pünktlich am Samstag um 12.00 Uhr hatten sich alle Teilnehmer eingefunden und wurden von dem Orgateam, dem Lehrwarteteam und mir recht herzlich begrüßt. Da in diesem Jahr sehr viele neue Teilnehmer dabei waren, begannen wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Anschließend wurde erst einmal zum Essen gerufen, in meinem früheren Leben habe ich nämlich einmal Koch gelernt und zauberte so einen leckeren Gemüseeintopf mit Würstchen für die ganze Gruppe.
Danach ging es los mit der Kontrolle der Boote und der persönlichen Ausrüstung. Man merkte jedoch, dass bei den Teilnehmern eine gewisse Unruhe aufkam. In den vergangenen Jahren stand das „Vorpaddeln“ als Nächstes auf dem Programm, was manche Teilnehmer doch sehr nervös machte, da sie nicht wussten, was auf sie zukam.
Am frühen Nachmittag wurden aber endlich die Boote gepackt und aus dem früheren „Vorpaddeln“ wurde eine kleine Eingewöhnungsfahrt, bei der jeder Teilnehmer von den Lehrwarten in Augenschein genommen und dann abends seiner Gruppe zugeordnet wurde. 18.00 Uhr – die Glocke läutete zum Abendessen, mit viel Kohldampf rückten alle an und fielen über Salatbuffet, warmen Fleischkäse und Kartoffelsalat her.
Wer aber nun gemeint hatte, er hätte eine gemütliche Woche Urlaub gebucht, wurde am nächsten Morgen eines Besseren belehrt. Punkt 8.00 Uhr läutete die Glocke zum Frühstück, welches von Doris Düben und Silke Gerhard liebevoll vorbereitet wurde. Jeder konnte soviel essen wie er wollte bzw. konnte – wer hungrig vom Frühstück wegging, war zu faul zum Essen. Um 10.00 Uhr saßen dann alle in den Busse und es ging auf zu den Bächen. Saßen alle in den Bussen? Natürlich nicht, bereits am ersten Tag wurden die ersten Kinder auf dem Zeltplatz vergessen, sie hatten sich zurückgezogen, weil es zu regnen begonnen hatte. Als die Busse dann weg gewesen sind und der Regen aufgehört hatte, krochen sie aus den Zelten.
Ich staunte nicht schlecht, als die drei dann über den Platz stiefelten und die Busse suchten. Die Woche fing also schon gut an! Aber das Problem war schnell gelöst, auf dem Infoplan stand genau, in welcher Gruppe die drei fehlten und der Bus wurde zurückgerufen, allerdings nicht zur Begeisterung der anderen Teilnehmer. Was den dreien aber nicht bewusst gewesen war, sie hatten sich mit dieser Aktion den Spüldienst des Abends eingehandelt. Aber sie waren pfiffig und saßen für den Rest der Woche immer als erstes im Bus… Wer nun aber meint, das würde nur den Teilnehmern passieren, musste schnell feststellen das auch alt eingesessene Lehrwarte mal vergessen werden konnten. Auch die besagten Lehrwarte trugen die gleichen Spülkonsequenzen.
Für den paddelfreien Mittwoch hatte Martin Fuchs eine Spielolympiade geplant, hierfür an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Martin. Alle Teilnehmer hatten riesigen Spaß und der Ehrgeiz der einzelnen Teams war geweckt. Schließlich konnten sich die Gewinnerteams am Abend Preise aussuchen, die vorher organisiert wurden. Mittags kam uns die Firma Riverbugs besuchen, Sabine und Don hatten ihre Bugs zum Ausprobieren mitgebracht. Natürlich ließen sich die Teilnehmer nicht lange bitten, schnell waren alle Bugs vergeben und man nutzte die Saalach am Campingplatz als Teststrecke. Am frühen Abend ging es dann für die etwas Mutigeren mit den Bugs vom Campingplatz bis runter zur Slalomstrecke. Das Video hierzu findet ihr auf Kanutube. Auch hier ein herzliches Dankeschön an Sabine und Don von Riverbugs.
Leider hatten wir die Woche über sehr viel Regen, was aber nicht auf die Stimmung der Teilnehmer schlug. An den Highlight Tagen war es dann auch fast immer trocken, so ebenfalls an unserem Abschlussabend. Wir hatten zwar das für 18.00 Uhr angesetzte Grillen leicht verschoben, da noch der eine oder andere Schauer abgewartet werden musste, aber ich nutze die Lücken, um mich bei dem Orga-, Lehrwarteteam und allen Teilnehmern zu bedanken. Alle waren sich einig, dass es eine tolle Woche gewesen war und sie kommendes Jahr mit Freunden und Familie wiederkommen würden. Dann wurde endlich gegrillt und das Lagerfeuer und der schöne Abend genossen. Am Samstag war die ganze Gruppe nochmals unterwegs, um Erlerntes zu testen oder um festzustellen, dass man doch noch etwas üben muss.
Am Tag der Abreise wurden gemeinsam die Feldküche und die Versorgungszelte abgebaut und verstaut. Zum Abschied floss noch die eine oder andere kleine Träne, aber jeder hat versprochen 2012 wieder nach Lofer zukommen.
Danke nochmals an unser Lehrwarte und das Orgateam für die sehr gute Zusammenarbeit, es hat viel Spaß gemacht mit euch, und es würde mich freuen, wenn wir noch viele solcher Jugendwochen gemeinsam erleben könnten.
Euer Harald Schüller
1. Vorsitzender Kanu-Jugend